Erklärung des Arbeitskreises Schloss Lieberose

Der Arbeitskreis Schloss Lieberose, in dem der Förderverein Nationalpark Lieberoser Heide e.V. vertreten ist, hat am 30. Oktober 2020 eine Erklärung zum Erhalt des Schlosses Lieberose abgegeben.

Der von der Brandenburgischen Schlösser-GmbH demnächst beabsichtigte Verkauf des Schlosses hatte die Akteure des Arbeitskreises um den Förderverein Lieberose e.V., weitere Vereine der Region, die Kirchengemeinde, Stadtverordnete und Bürger auf den Plan gerufen. Sie werden von der Sorge getragen, dass die Veräußerung des Schlosses eine öffentliche Nutzung künftig unmöglich machen könnte.

In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Projektentwickler wird nun ein Nutzungskonzept für eine gemischte öffentliche, aber auch wirtschaftlich tragfähige Zukunft des Schlosses erarbeitet, um sich damit an der Ausschreibung des Schlosses zu beteiligen. 

Mit seiner tiefen Verwurzelung in der Geschichte der Stadt und der Lieberoser Heide hat Schloss Lieberose nicht nur das Potenzial für die Entwicklung eines kulturellen Ankerpunktes in dieser strukturschwachen Region. Der Standort ist dafür prädestiniert, die „Internationale Naturausstellung Lieberoser Heide (I.N.A.)“ aufzunehmen und einen zentralen Anlaufpunkt für die Besucher zu bilden, erklärt Isabell Hiekel (MdL) vom Förderverein Nationalpark Lieberoser Heide e.V.

 

Hintergrund

Das Lieberoser Schloss gehört zu den herausragenden und bedeutenden Schlossanlagen in Brandenburg. Es ist nicht nur ein besonderer Zeuge unserer Vergangenheit. Als Sitz der Familie von der Schulenburg war es 400 Jahre durchgehend bewohnt und bildete im Verbund mit der Darre und der Stadt Lieberose ein Zentrum für die Entwicklung der Lieberoser Heide bis in die Schwielochseeregion.

Wissend um die Bedeutung dieser Anlage förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz seit Anfang der 90er Jahre grundlegende Sanierungsarbeiten, um die Substanz dieses Schlosses auch für die Zukunft zu bewahren. Seit 1999 liegt das Schloss Lieberose in der Obhut der Brandenburgischen Schlössergesellschaft, die für die Unterhaltung von Schloss und Park verantwortlich zeichnet und durch verschiedene Aktivitäten zur Erhaltung des Gesamtensembles beigetragen hat. Da es aber bisher nicht gelungen ist, einen Nutzer zu finden, soll das Schloss nun im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung demnächst veräußert werden.

Damit besteht die große Gefahr, dass das Schloss Lieberose als potenzieller Mittelpunkt für die Entwicklung der Region Lieberose verloren geht. Die Veräußerung an einen privaten Investor würde nicht nur die derzeitige öffentliche Nutzung als Ausstellungsort für den „Rohkunstbau“ und die Aktivitäten des Fördervereins Lieberose e.V. im Zusammenhang mit dem Schloss unterbinden, sondern der Region auch ein großes Entwicklungspotential nehmen.  Nicht zuletzt wäre damit das Schloss auch als Ausstellungsort für die in Planung befindliche „Internationale Naturausstellung Lieberoser Heide“ verloren.

Download: Erklärung des Arbeitskreises Schloss Lieberose