Nationalpark - Idee

Die Idee, in der Lieberoser Heide einen Nationalpark zu etablieren, reifte im Jahr 2003, als es Bestrebungen von Rolls Royce gab, den Bereich der Wüste des ehemaligen Truppenübungsplatzes Lieberose als Teststandort für Flugzeugtriebwerke zu nutzen. Diese Perspektive rief nicht nur Naturschützer auf den Plan. In kurzer Zeit fand sich eine Allianz aus Kommunen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die nicht nur gegen die Bestrebungen zur Zersiedlung der Heide votierten, sondern eine nachhaltige Entwicklung für unsere Region wünschten.

Mit dem Wissen um die Einzigartigkeit der Lieberoser Heide, ihrer wertvollen Naturausstattung in einem großräumigen, fast unzerschnittenen Areal wurde diese Entwicklung damals in der Ausweisung eines Nationalparks gesehen.

Nationalparks sind großräumige Schutzgebiete, die von besonderer Eigenart sind und vom Menschen nicht oder nur wenig beeinflusst werden. Im Gegensatz zu Naturschutzgebieten sollen in Nationalparks ausdrücklich auch Belange der Umweltbildung, der Forschung und des Naturerlebens durch den Menschen eine wichtige Rolle spielen.

In einer strukturschwachen Region wie der Lieberoser Heide könnte die Ausweisung eines Nationalparks einen erheblichen Schub für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Regionalentwicklung bringen. Wesentlicher, aber bei weitem nicht einziger Faktor dabei ist der Tourismus. Schon der Begriff „Nationalpark" selbst sorgt für eine positive Aufmerksamkeit einer Region. Zum Beispiel sind in Reiseführern nicht selten spezielle Abschnitte den deutschen Nationalparks gewidmet. In eine Nationalparkregion kommen deutlich mehr Besucher. Davon profitieren gastronomische Betriebe, der Einzelhandel und Dienstleister. Viele Beispiele aus anderen Nationalparks in Deutschland zeigen, dass das Wohnen und Arbeiten an einem Nationalpark ein Qualitätsmerkmal ist und ein Nationalpark eine Region in hohem Maße aufwertet.

Die positiven Effekte eines Nationalparks werden in der Region jedoch nicht von allen Interessengruppen geteilt. In einem breiten Diskussionsprozess wurde aus dem Nationalpark-Gedanken die Idee für eine Internationale Naturausstellung (I.N.A.) geboren. Dieser Kompromiss wird nun gemeinsam in der Region getragen.